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Ehrenmal für Oelsnitzer Tourismus-Pionier feierlich eingeweiht

19.10.2025 – Nach fast 70 Jahren erinnert im Stadtwald Röhrholz wieder ein Denkmal an den lange vergessenen Tourismus-Pionier Max Leppig (1863–1926). Am Sonntag, den 19. Oktober wurde das neue Ehrenmal aus heimischem Diabas feierlich enthüllt – begleitet von den festlichen Klängen des Bläserquartetts der Stadtkapelle Oelsnitz und zahlreichen Gästen, die diesen besonderen Moment miterleben wollten.

Mit seinen 1,4 Tonnen Gewicht ist der neue Leppig-Stein nicht nur im wörtlichen Sinn ein Schwergewicht. Der ehemalige Eisenbahninspektor Max Leppig gilt als eine der Schlüsselfiguren bei der Erschließung des Stadtwaldes Röhrholz vor rund 100 Jahren. Ohne sein Engagement wäre der Stadtwald wohl nie zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.

 
Unser Verein hat in den vergangenen Jahren mit großem Einsatz daran gearbeitet, Leppigs Andenken wieder sichtbar zu machen. „Dieses Projekt hat uns sowohl baulich als auch finanziell an unsere Grenzen gebracht, bis gestern wurde noch am Denkmal gearbeitet“, sagte Vereinsvorsitzender Björn Fläschendräger bei der Einweihung. „Umso schöner ist es, heute hier zu stehen. Das ist für uns ein historischer Augenblick und ein Herzensprojekt, auf das wir stolz sein können.“ Diese Aussage lag auch darin begründet, da bis einem Tag vor der Einweihung noch am Gedenkort gerarbeitet wurde.
 

 
> Vom vergessenen Gedenkstein zum neuen Erinnerungsort
 
Wie vielen Oelsnitzern war auch den Vereinsmitgliedern der Name Leppig zunächst unbekannt. Erst bei der Sanierung des Mosendenkmals im Jahr 2019 stieß der Verein zufällig auf die Geschichte des verschollenen Leppig-Steins. Das ursprüngliche Denkmal war nach dem Diebstahl seiner Bronzeplakette 1946 in Vergessenheit geraten und überwuchert.
 
Mit viel Engagement und unzähligen ehrenamtlichen Stunden wurde der Platz freigelegt, neu gestaltet und mit Infotafel und Sitzbank versehen. Unterstützt wurde der Verein von örtlichen Firmen, Sponsoren und der Stadt Oelsnitz. Ein großer Dank gilt dabei vor allem Bauvorstand Jan Mädler und seinem Stellvertreter Frank Egerland, die das Projekt mit großem Einsatz zum Erfolg geführt haben.
 
> Handwerkskunst mit Herz und Präzision
 
Für die künstlerische Umsetzung sorgte Steinmetz Michael Ballmann aus Oelsnitz. Das Relief des Steins zeigt Leppig anhand des einzigen bekannten Porträtfotos – ein Werk feinster Handarbeit in aufwendiger Gelbgießertechnik. Der Standort des Denkmals wurde bewusst gewählt: Nur wenige Meter entfernt rauschen die Züge der vorbei – ein passendes Symbol für Leppigs Beruf als Eisenbahninspektor.
 
> Gemeinschaftsleistung mit nachhaltiger Wirkung
 
Auf rund 5000 Euro belaufen sich die Kosten für das Ehrenmal – finanziert durch Eigenmittel, Spenden und viel ehrenamtlichen Einsatz. Für das Projekt wurden sogar die ursprünglichen Pläne zum 10-jährigen Vereinsjubiläum 2026 angepasst: Das große Fest wird kleiner ausfallen, damit die Mittel in den Gedenkstein fließen konnten.
 
Mit dem neuen Leppig-Stein hat unser Verein einen weiteren wichtigen Baustein im Stadtwald geschaffen. Zusammen mit dem bereits sanierten Mosendenkmal und dem Paul-Apitzsch-Blick entsteht eine attraktive Wanderrunde durch das Röhrholz, die Geschichte, Natur und Heimatverbundenheit miteinander verbindet.
 
Ab 2026 soll auch der neue Gedenkstein zu Franz Eduard Haller hinzukommen – an einem Aussichtspunkt mit Blick in den Neumannsgrund.
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